2012-11-06
BURN OUT - WENN NICHTS MEHR GEHT!
Wie umgehen mit einem Syndrom, das weit verbreitet, jedoch als Krankheit nicht anerkannt ist?
Die nächsten Schlossgespräche am
6.11.2012 um 19:00 Uhr im Schloss Hernstein
widmen sich dem Symptom "Burn Out".
Engagierte Menschen sind wohl das Rückgrat von erfolgreichen Organisationen, Institutionen und Regionen. Von vielen Mitmenschen ob ihrer Talente und Fähigkeiten geschätzt, übernehmen sie überdurchschnittlich oft Verantwortung und leisten bisweilen enormes. Umso erschreckender ist es dann für alle Beteiligten, wenn gerade so jemand scheinbar unerwartet ausfällt.
Kommt es schließlich zu einem Ausfall, dann kann der lange dauern. Nicht selten kehren Burn Out-Opfer gar nicht mehr in ihre alte Tätigkeit zurück. Die involvierte Umwelt kann das dann kaum nachvollziehen. Und das Burn Out-Opfer nimmt dabei nochmal eine gewaltige Belastung auf sich. Denn das Burn Out-Syndrom ist bis dato weder eine offiziell anerkannte Krankheit, noch darf ein Betroffener auf allzu viel Verständnis seitens seiner Kollegenschaft und Freunde hoffen. Psychische Erkrankungen sind in unseren Breiten noch immer etwas, mit dem man nicht so recht umzugehen weiß.
Wenn es dann um die -- wenig hilfreiche -- Diskussion der Schuldfrage geht, sind sich alle einig: Selber schuld! Das bringt zwar niemanden weiter, erlöst aber mal alle, die Zeugen einer solchen Entwicklung wurden.
Im Kern liegt da natürlich auch etwas Wahres drin. Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, ist keine leichte, und hierzulande schon gar nicht verbreitete Tugend. Dass es sich dabei aber definitiv um eine Tugend handelt, lässt sich über das jüdisch-christliche Gebot "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst" ableiten. Denn um den Nächsten zu lieben, muss man sich zunächst einmal selbst lieben! Dieser Aspekt fehlt leider zumeist in der Sozialisierungspraxis unserer Gesellschaft.
Übernimmt sodann jemand -- endlich -- Verantwortung für sich selbst und versucht allen voran festzustellen, wo eigentlich seine/ihre echten Talente liegen und wie hoch die Leistungsfähigkeit im Gegensatz zur gefroderten All-Inklusive-Normalarbeitszeit tatsächlich ist, erntet er oder sie nicht selten Kopfschütteln. Selbst die Gesundheitsbehörde stösst dann an ihre Grenzen, denn vor allem geht es den Versicherern darum den Patienten schnell wieder zu einem verlässlichen Beitragszahler zu befördern.
Hier hat sich eine Negativspirale etabliert, die zunehmend mehr und schneller Menschen "verbrennt" und angesichts der aktuell angespannten wirtschaftlichen Verhältnisse den Turbo noch dazu schaltet. Genug Anlass also, ein wenig mehr auf sich zu schauen und auszuloten, wie und was man gegebenenfalls tun kann, bevor man Gefahr läuft ungewollt in den Sog eines Burn Out zu geraten.
Pressebericht: >>>
Mit freundlicher Unterstützung von:
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Bitte um Anmeldung bis 2.11.
Für einen Imbiss und Erfrischungen ist gesorgt.
Als Gäste begrüssen wir diesmal:
Prim. Dr. Christiane Handl, Lebensresort Ottenschlag >>>
Prim. Dr. Christiane Handl ist seit 2011 ärztliche Leiterin im Bereich Rehabilitation psychischer Erkrankungen im Lebensresort Ottenschlag. Im Anschluss an das Medizin Studium hat sie die Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie sowie in Systemischer Paar- und Familientherapie in der Schweiz abgeschlossen. Anschließend war sie neben einer Lehrtätigkeit an der Fachhochschule für Soziale Arbeit als Konsiliarfachärztin und Supervisorin tätig.
Mag. Stefan Wegscheider, Unternehmer und Betroffener
Mag. Stefan Wegscheider studierte in Wien Psychologie mit anschließender Ausbildung zum Gesundheitspsychologen. Sein beruflicher Werdegang führte ihn neben seiner Tätigkeit als Psychologe in den Bereich der Erwachsenenbildung, das Qualitätsmanagement als QM-Manager und QM-Auditor, als Personalleiter eines Mittelstandsbetriebes, sowie in das Management einer Abteilung der IBM Österreich. Als Miteigentümer und Geschäftsführer gründete und führte er ein österreichisches IT-Unternehmen mit dem Schwerpunkt Outsourcing erfolgreich bis zu seinem Ausstieg aus dem Unternehmen 2011.