Nachlese
Schlossgespräche: "Ein Jahr Öffnung des Arbeitsmarktes"
Auswirkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit der osteuropäischen EU-Mitgliedsländer auf Wirtschaft und Beschäftigung in Österreich. Mit KommR Franz Bamberger (Franz Bamberger GmbH), Mag. Robert Madas (GfK Austria) und ADir. Wolfgang Steiner (Finanzpolizei Baden/Mödling), Moderation Johannes Zeitelberger.
Wandel in der Einschätzung der Arbeitsmarktöffnung. Vom Horrorszenario zur Chancensicht: Niederösterreichs Unternehmen beginnen verstärkt mit Betrieben aus den östlichen Nachbarländern zu kooperieren.
„Ein Jahr nach Öffnung des Arbeitsmarktes“ war der Titel der am 5. Juni 2012 vom Wirtschaftsforum Triestingtal veranstalteten und im Rahmen des EU-Projektes REGIONETaktív zum dritten Mal stattfindenden Schlossgespräche in Hernstein.
Mag. Robert Madas, GfK Austria GmbH, stellte die Inhalte der von der Wirtschaftskammer Niederösterreich in Auftrag gegebenen Studien vor. Die erste Studie wurde vor der Grenzöffnung in Niederösterreich und im grenznahen Ausland (Österreich, Ungarn, Tschechien) durchgeführt und stellte u.a. das Interesse der Betriebe an einer Expansion ins Ausland resp. nach Österreich dar. 15-20 % der befragten Unternehmer gaben dabei an entsprechende Expanisonspläne zu verfolgen. Jedoch zeigte die zweite Studie, die nach der Arbeitsmarktöffnung durchgeführt wurde, dass nur ein geringer Anteil diese Expansion auch wirklich umgesetzt hat.
Die Liberalisierung des Arbeitsmarktes sahen damals 22 % der österreichischen Unternehmen als Gefahr. 2012 waren nur mehr 12 % dieser Meinung. KommR. Bamberger, vom Steinmetzbetrieb Franz Bamberger GmbH, betonte in diesem Zusammenhang: „Arbeitsmigration ist keine Einbahnstraße“. Er vertrat die Meinung, dass Betriebe und Arbeitnehmer aus dem Ausland auch ohne die Öffnung des Arbeitsmarktes bereits in Österreich tätig waren und sind.
ADir. Wolfgang Steiner, Leiter der Finanzpolizei Baden/Mödling, berichtete über die Vorgehensweise der Finanzpolizei bei der Überprüfung der Betriebe. Viele Aufträge an die Finanzpolizei kommen vom AMS, der Gebietskrankenkassen, der Staatsanwaltschaft und der Polizei aber auch von „aufmerksamen“ Bürgern. Wichtig für Arbeitgeber von ausländischen Arbeitern und Angestellten ist alle notwendigen Unterlagen vollständig im Betrieb aufliegen zu haben.
Die Öffnung des Arbeitsmarktes wird heute von den Unternehmen trotz der anfänglichen Befürchtungen als Chance gesehen. Schwierigkeiten liegen in der Überwindung von Sprachbarrieren. Die Barrieren in den Köpfen der Unternehmer jedoch haben sich bereits deutlich reduziert. Neue Chancen und Möglichkeiten zu nutzen ist das Gebot der Stunde, waren sich alle Diskutanten und Moderator Johannes Zeitelberger einig.
VIDEOCLIP:
R.Madas, J.Zeitelberger, C.Ziehaus, S.Propst, W.Steiner, F.Bamberger.
ADir. Wolfgang Steiner, Finanzpolizei BN/MD, KR. Franz Bamberger, Bamberger GmbH, Johannes Zeitelberger, Moderation, Mag. Robert Madas, GfK Austria GmbH.
Mag. Robert Madas, GfK Austria GmbH präsentierte Studien-Highlights.
KommR Franz Bamberger, Franz Bamberger GmbH aus Traiskirchen betonte,
dass die Arbeitnehmermigration keine Einbahnstrasse ist und sein dürfe.
ADir. Wolfgang Steiner, Leiter Finanzpolizei Baden/Mödling
sprach über Alltagserlebnisse aus der Prüfungs-Praxis.
C.Ziehaus, R.Madas, J.Zeitelberger, W.Steiner, F.Bamberger, S.Propst
Eine Veranstaltung des Wirtschaftsforums Triestingtal in Zusammenarbeitmit REGIONETaktív.